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Extravergine Olivenöl

Eine Geschichte über das Mittelmeer

Truscia-olio-antica-Grecia

 

Der Olivenbaum ist nicht nur ein sehr antiker Baum, sondern auch der am meist verbreitete. Mit einer Anbaufläche von circa 12 Millionen Hektar und einer Anzahl von Pflanzen, die fast eine Milliarde beträgt, von denen die meisten für die Ölproduktion bestimmt sind […]. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts hat sich die Anzahl der Bäume fast verdreifacht.

Nach Spanien ist Italien weltweit das zweit größte Land für Anbaufläche von Olivenbäumen (2.139.000 ha) und Produktion und Export von Olivenöl. Dagegen belegt Italien unumstritten den ersten Platz im Bereich des Imports und Verbrauch von Olivenöl (40% der Gesamtmenge) und im Bereich der Qualität und der Anzahl von Extravergine, biologisch angebaut, DOP und IGP (gut 43).

 

Der Olivenbaum zu Zeiten der Griechen

Es ist überliefert, dass bereits in der Jungsteinzeit Kalabrien Handel mit Oliven betrieben hat und der Olivenbaum schon vor der Ankunft der griechischen Besiedler an den jonischen und tirrenischen Küsten sehr bekannt war.  Es ist den Griechen zu verdanken, dass die Organisation und die Verbreitung des Anbaus von Olivenbäumen nicht nur in den Kolonien der italienischen Küsten, sondern auch im ganzen Mittelmeergebiet etabliert ist. […]

Truscia - Eracle, Atena e l'ulivo sacro

Der Legende nach verbreitete sich zu Zeiten Peisitratos, der Schützling der Göttin Minerva, der Olivenbaum auch über die Grenzen Griechenlands hinaus und galt als ein dem König der Götter und der Göttin der Weisheit geweihter Baum […].

Laut der griechischen Mythologie wurde der Olivenbaum von Zeus gebeten der König aller Bäume zu sein, dieser lehnte mit Bescheidenheit ab, weil er diese Aufgaben als zu schwierig erachtete. Unter anderem hätte er die besonders wichtige Bürde auf sich nehmen müssen, für die Gesundheit der Menschen zuständig zu sein. Der Pflanze wurde auch die Fähigkeit zugesprochen, eine fruchtbare und heilende Wirkung zu haben. Daraus beruht der Bau des Hochzeitsbettes von Odysseus und Penelope aus einem Olivenbaum (Homer, Odyssee, Buch XXIII). […]

Unter der Herrschaft Pericles entwickelte sich Athen zu einem sehr wichtigen Knotenpunkt des griechischen Handels und somit wurde das Olivenöl zum Hauptprodukt für Verbrauch und Export mit den wohlhabenden Kolonien Süditaliens. Der hieraus resultierende Reichtum trug in großem Maß zur Berühmtheit und zum Glanz Griechenlands bei.

 

Der Olivenbaum zu Zeiten der Römer

Dank der Römer, etablierte sich die Kultur immer mehr, sowohl in Europa, als auch in Asien und in Afrika. In all den Gebieten, in denen das Klima es ermöglichte, wuchs und gedieh der Olivenbaum. Die Römer legten viel Wert, wie auch schon die Griechen vor ihnen, auf die vielen Vorzüge des Olivenöls, zum Beispiel seine symbolische Stellung und seine Nährwerte. Jedoch war der Olivenbaum am meisten geschätzt für sein ökonomisches und wirtschaftliches Potential.

Truscia-olio-antica-Roma

Hieraus entwickelten die Römer neue Verfahren, um die Gewinnung qualitativ hochwertiger Produkte zu optimieren. Sie waren sehr bemüht auf die Ernte, das Mahlen, das Pressen und die Konservierung des Endproduktes.  Die heutige Landschaft Kalabriens wurde größtenteils von den Römern vorgegeben, welche auch die arca olearia eingeführt haben, eine Art Börse für Olivenöl in der die Händler negotiatores oleari um den Preis und die Qualität des Öls handelten.

In der römischen Kaiserzeit stellte der Handel mit Olivenöl eine der wichtigsten Einnahmequellen des Reiches dar. Mit Ölfrachtern gelang das Olivenöl, in Krügen gelagert, über das Mittelmeer von den römischen Kolonien nach Italien. Laut Plutarch brachten die afrikanischen Ländereien ein Tribut von drei Millionen Pfund ein und Plinius beschreibt in seiner Naturalis Historia 48 verschiedene Arten von Olivenöl, aus den griechischen Territorien Kalabriens, Sabina, Venafro, Istrien, Granada und aus Andalusien.

 

Der Olivenbaum zum 18.Jahrhundert in Kalabrien

Bis zum 18.Jahrhunder war Kalabrien für die Herstellung von Seide berühmt, die jedoch sehr mühsam, zeitaufwändig und hoch besteuert war. Die Steuer für Olivenöl war hingegen wesentlich niedriger. So kam es, dass der Olivenbaum sich in dieser Region immer mehr verbreitete, bis die kalabrische Produktion von Öl Mitte des 18. Jahrhunderts sogar die Ölproduktion Apuliens überholte.

Carlo Ruffo, der Lehensherr von Maida, obwohl er selbst sehr bedacht auf die Seidenwirtschaft war, trug zum landschaftlichen Wandel Campolongos bei, indem er die Pflanzung von tausenden Olivenbäumen in Auftrag gab und Ölpressen bauen ließ. 1728 wurden 3750 Olivenbäume gepflanzt. In dieser Zeit änderte sich gänzlich dieser Teil Kalabriens: von Getreideanbau hin zu Olivenanbau.

Aus diesem Grund wurde Kalabrien zu einer Region, die sehr tief verwurzelt ist mit dem Anbau von Olivenbäumen und der Verarbeitung seiner Früchte.

weder auf Asiens Erde

noch auf der dorischen

Pelopsinsel gedeiht

wächst wild seit Alters hier

den selbst die Feinde scheuen

des Landes Reichtum und kraft

der silberne Ölbaum

den kein Knabe kein Mächtiger je

anrührt mit frecher Hand

denn über ihm wacht

allsehend Zeus

und lichten Auges Athene

(Sophokles, Oedipus auf Kolonos)

 

Die Texte dieser Absätze stammen aus folgenden Publikationen:

L’ampolla di Nausicaa. L‘olio extravergine d’oliva un tesoro di salute 2016, Rubbettino Editore Autore: Dott. Peter Gullo.

Di terra e di mare, 2004 Rubbettino Editore, Autori: Saverio Di Bella e Giovanni Iuffrida.